Generationenwechsel in der Hausarztpraxis Dr. Mörsdorf in Pretzfeld

Veröffentlicht am 01.01.2025 in "Allgemein"

Eine Herzensangelegenheit: Generationenwechsel in der Hausarztpraxis Dr. Mörsdorf in Pretzfeld

Pretzfeld – Es ist ein Moment voller Emotionen, wenn in einer Hausarztpraxis eine Ära zu Ende geht und gleichzeitig ein neues Kapitel beginnt. In Pretzfeld übernimmt Dr. med. Anne Mörsdorf die Praxis ihres Vaters, Dr. med. Hans-Joachim Mörsdorf. Für beide ist es weit mehr als ein reiner Generationswechsel – es ist der Ausdruck einer tiefen Verbundenheit zum Beruf und zu den Menschen, die sie über Jahre begleitet haben.

Schon als Kind fühlte sich Dr. Anne Mörsdorf von der Medizin angezogen. „Mit drei Jahren durfte ich die schwere Arzttasche meines Vaters tragen, und da wusste ich: Ich will auch Ärztin werden“, erinnert sie sich lächelnd. „Ich hätte auch Pilotin werden können, aber in meinem Herzen war immer klar: Ärztin werde ich trotzdem.“.

Nach dem Medizinstudium in Budapest und Mainz sowie einem breiten Spektrum an Erfahrungen – von der Notaufnahme bis zu Auslandseinsätzen in Namibia und auf den Philippinen – führte ihr Weg sie doch zurück zu ihren Wurzeln. „Die Arbeit in der Notaufnahme hat mir sehr viel Spaß gemacht, aber ich habe in einer Hausarztpraxis in Köln gemerkt, wie viel erfüllender es ist, Menschen über Jahre hinweg zu begleiten. Man lernt nicht nur die Patienten kennen, sondern oft ihre ganze Familie und ihr Leben.“. In der Notaufnahme weiß man oft nicht, wie die Geschichte des Patienten sich letztendlich weiterentwickelt.

Für Herrn Dr. Mörsdorf, der die Praxis über 40 Jahre mit Leidenschaft geführt hat, war die Übergabe an seine Tochter ein Moment der Dankbarkeit. „Man möchte als Vater natürlich keinen Druck ausüben, aber die Hoffnung, dass die Praxis in der Familie bleibt, war immer da“, sagt er. „Dass Anne sich entschieden hat, nach Pretzfeld zu kommen, erfüllt mich mit Stolz.“

Der Weg in die Allgemeinmedizin war für ihn ebenfalls eine Herzensentscheidung. Nach einem Medizinstudium im Saarland und vielseitigen beruflichen Stationen – von der Handchirurgie bis zur Intensivmedizin – zog es ihn in die Allgemeinmedizin. „Die Möglichkeit, Patienten über viele Jahre in ihrem gesamten Lebensumfeld zu betreuen, hat mich immer fasziniert. Man wird Teil ihres Lebens, teilt ihre Freuden und Sorgen.“

Der Abschied von der Verantwortung fällt ihm überraschend leicht. „Natürlich schwingt Wehmut mit, wenn ich an die vielen Patienten denke, die ich über Jahrzehnte begleitet habe. Aber ich weiß, dass Anne mit Hingabe und Engagement weitermachen wird. Das gibt mir eine große innere Ruhe.“

Die Patienten in Pretzfeld reagieren positiv auf den Wechsel. „Viele kennen mich schon seit der Kindheit“, sagt Anne Mörsdorf. „Jetzt bin ich ihre Ärztin, und das schafft Vertrauen.“ Ihr Vater bleibt für sie ein wichtiges Vorbild. „Seine Verlässlichkeit und sein enormes Wissen beeindrucken mich bis heute“, betont sie.

Neben den fachlichen Veränderungen liegt ihr auch die Atmosphäre am Herzen. „Die Einrichtung ist seit Jahren unverändert“, sagt sie lachend. „Es wird Zeit für einen frischen, modernen Look – damit sich unsere Patienten noch wohler fühlen.“ Auch die Digitalisierung ist ein großes Thema. „Wir möchten Abläufe optimieren, um mehr Zeit für das Wesentliche zu haben – die Patienten. Außerdem möchten wir moderne Angebote wie Akupunktur ausbauen.“

Für Dr. Joachim Mörsdorf endet mit der Übergabe zwar ein Kapitel, aber es beginnt auch ein neues. Teilzeit wird er noch in der Praxis mitarbeiten, doch daneben hat er viele Pläne: Radfahren, Modellflugzeuge, Oldtimer und vor allem Zeit mit seinen Enkeln. „Langweilig wird es mir sicher nicht“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Was bleibt, ist die Liebe zum Beruf – etwas, das Vater und Tochter verbindet. „Bei meinem Vater hatte man nie das Gefühl, dass seine Arbeit nur ein Job ist“, sagt Dr. Anne Mörsdorf. „Die Medizin war und ist sein Leben. Das hat mich inspiriert und geprägt.“

Mit dieser Leidenschaft und einem klaren Blick nach vorne führt sie die Praxis in die Zukunft. „Es ist jetzt mein Projekt und meine Verantwortung“, sagt sie voller Vorfreude. Und so wird in Pretzfeld nicht nur eine Praxis übergeben – es wird eine Geschichte weitergeschrieben, die von Menschlichkeit, Hingabe und der Liebe zum Beruf erzählt.

UGeF und AOK informierten über Gesundheit in der Klimakrise

Veröffentlicht am 15.10.2024 in "Allgemein"

Text von Barbara Gabel-Cunningham, Energie- und Klima-Allianz Forchheim e.V.

Die Klimakrise wird große Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und das Gesundheitswesen haben – darüber waren sich die Teilnehmer an der Veranstaltung „Klimakrise und Gesundheit“ am 14.10.24 in der Testa Rossa Bar einig. Aus Anlass der Bayerischen Klimawoche hatte die Energie- und Klima-Allianz Forchheim den Geschäftsführer der UGeF, Dr. med. Hans-Joachim Mörsdorf, und die Gesundheitsfachkraft der AOK Bamberg, Doris Spoddig, eingeladen, aus ihrer Sicht zu berichten.

„Krankheiten, die ich früher nur aus dem Studium kannte, wie Dengue-Fieber, sind inzwischen in Deutschland angekommen, Malaria finden wir bereits in Südeuropa – die beiden deutschen Tropeninstituten in Hamburg und Würzburg müssen mit deutlich mehr Arbeit rechnen“, so Dr. Mörsdorf. „Und von den Personen, die im Laufe einer Hitzewelle sterben, wären vielleicht 15% eh in den kommenden zwei Wochen gestorben, aber 85% halt nicht.“

Insgesamt wird sich der Gesundheitssektor auf mehr Belastung einstellen müssen, „denn Hitze, Überschwemmungen, längere und höhere Pollenaufkommen sowie die Auswirkungen durch fremde Arten werden zunehmen. Davon ist natürlich auch das Personal im Gesundheitssektor selbst betroffen“, so Doris Spoddig. In ihrem Vortrag wies Frau Spoddig auch auf die allgemein unterschätzten psychischen Auswirkungen der Klimakrise hin. So können Kinder an heißen Tagen weniger draußen spielen, was ihre psychische Gesundheit beeinträchtigen kann, und alten Menschen fällt es schwer, wegen der Hitze die Sonne und damit auch den Blick nach draußen auszusperren, wenn ihr Leben und ihre Bewegungsmöglichkeiten vielleicht sowieso schon sehr eingeschränkt sind.

Neben Hinweisen zum angemessenen Verhalten bei hohen Temperaturen, erklärte Dr. Mörsdorf auch, dass bestimmte Medikamente, z.B. gegen hohen Blutdruck oder Diabetes, an heißen Tagen stärker wirken als bei normalen Temperaturen. Patienten sollten sich bei tagelangen Hitzewellen gut selbst beobachten und ggfs. mit dem Arzt die Dosierung anpassen.

Aber auch die eigenen Anteile des Gesundheitssektors an der Klimakrise und der Umweltbelastung wurden thematisiert. So wies Dr. Mörsdorf darauf hin, dass Medikamente prinzipiell nur von Apotheken ausgehändigt werden dürfen und kaum oder gar nicht angebrochene Packungen nicht weitergegeben werden dürfen, sondern im Müll landen. „Wenn Sie mal einen Politiker treffen, dann sprechen Sie ihn darauf an“, so Dr. Mörsdorf. Ein weiterer interessanter Hinweis galt den viel benutzten Asthma-Sprays: 480 kg CO2 verursacht ein Patient in einem Jahr damit – das entspricht 2.000 km Fahrt mit einem Verbrenner-Auto. Alternativen gibt es: ein Pulver, das inhaliert wird.

In seiner Praxis in Pretzfeld setzt er bereits Klima- und Umweltschutzmaßnahmen um. So wird jeder Patient gebeten, für Untersuchungen sein eigenes Handtuch mitzubringen – das spart Papier für die Liege. Anstelle der Verwendung von Einmal-Instrumenten werden Instrumente, wo es geht, wieder gesäubert und sterilisiert. Viel Papier spart nun auch das elektronische Rezept. Klima- und umwelt-bewusstes Handeln im Gesundheitssektor versucht Dr. Mörsdorf als Geschäftsführer der UGeF auch an die Mitgliedspraxen zu vermitteln.

Und die AOK stellt gerade im Landkreis Forchheim an ersten Schulen den Schülerinnen und Schülern die Wanderausstellung „NachhaltICHkeitsarena“ zur Verfügung, um das Verständnis für eine gesunde Ernährung und Lebensweise schon in jungen Jahren zu wecken und zu fördern.

 

Über die Energie- und Klima-Allianz Forchheim e.V.:
Ziel der Energie- und Klima-Allianz Forchheim ist es, politische Entscheidungen und konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Landkreis Forchheim aktiv voranzutreiben. Hierzu möchte die Energie- und Klima-Allianz Forchheim möglichst viele Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft einbinden und für die aktive Unterstützung dieser Ziele gewinnen.
Für die Energie- und Klima-Allianz Forchheim ist die Nutzung erneuerbarer Energie einer der wichtigsten Hebel beim Schutz unserer Lebensbedingungen.
Weitere Informationen: www.energie-klima-allianz-forchheim.de

Praxisnetz UGeF erhält erneut Auszeichnung für hervorragende Qualität

Veröffentlicht am 08.08.2024 in "Allgemein"
Pressemitteilung AOK-Direktion Bamberg

Praxisnetz UGeF erhält erneut Auszeichnung für hervorragende Qualität

Bamberg, 08.08.2024

 

Wegen seiner überdurchschnittlichen Ergebnisse erhielt das Praxisnetz UGeF (Unternehmung Gesundheit Franken) in Forchheim von der AOK Bayern als eines von bundesweit 28 Netzen das „Prädikat Silber“ für die ausgezeichnete Versorgungsqualität in der medizinischen Behandlung seiner Patientinnen und Patienten.

Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen des AOK-Projektes „Qualität in Arztnetzen – Transparenz mit Routinedaten“, kurz QuATRo und fand am 31. Juli in Nürnberg statt. „Die hervorragenden Ergebnisse der bayerischen Arztnetze zeigen, dass mehr Transparenz und Vernetzung eine noch höhere Qualität in der regionalen Versorgung ermöglichen“, so Klaus Knorr Direktor der AOK in Bamberg. Alljährlich vergleicht das AOK-Projekt QuATRo bundesweite Daten zur medizinischen Versorgung. „Insgesamt 15 Qualitätsaspekte bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten fließen in die Bewertung ein, darunter beispielsweise die leitliniengerechte Versorgung mit Medikamenten oder die Verhinderung vermeidbarer Krankenhaus-Aufenthalte“, so Klaus Knorr.

 

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte erhalten im Rahmen des QuATRo-Projekts individuelle Feedback-Berichte mit ihren Ergebnissen. „Unser kollegialer Austausch auf Basis der QuATRo-Ergebnisse hilft dabei, die medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern“, so Dr. med. Hans-Joachim Mörsdorf vom Praxisnetz UGeF. Die AOK und das Praxisnetz UGeF arbeiten bereits seit vielen Jahren partnerschaftlich zusammen. Die aktuelle QuATRo-Auswertung zeigt auch, in welchen Bereichen sich bayerische Arztnetze besonders von der Regelversorgung abheben: So verzeichnen Arztnetze bei der Vorsorgeuntersuchung Check-Up 35 eine um 45 Prozent höhere Teilnahmequote. Auch bei der Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchung der über 50-Jährigen liegt die Teilnahmequote um 17 Prozent höher als in der Regelversorgung. Bei der Untersuchung des Augenhintergrunds bei Diabetikern beträgt der Abstand gut sieben Prozent.

 

Aktuell beteiligen sich insgesamt 51 Arztnetze in zehn Bundesländern am QuATRo-Projekt der AOK, in Bayern nehmen daran derzeit 14 Arztnetze teil.